Der Wecker klingelte heute früh morgens um 6:00 Uhr. Um 6:30 Uhr saßen wir unten beim Frühstück. Um 7:00 Uhr wurden wir von einem weißen Van abgeholt. Denn heute unternahmen wir eine Tages-Tour nach Ayutthaya, einst Hauptstadt des gleichnamigen siamesischen Königreichs (1351 bis 1767), dessen Grenzen beinahe dem heutigen Thailand entsprachen.
Im Preis der Tour (600 THB = ca. 15 € p. P.) war der Hin- und Rücktransfer inbegriffen. Überrascht und noch etwas müde wurden wir nach wenigen Minuten Fahrzeit wieder in einer Straße rausgelassen, wo wir umsteigen sollten. Eine halbe Stunde später kam dann unserer richtiger Van. Mit insgesamt 13 Touristen beladen ging es Richtung Norden. Nach 1,5 Stunden Fahrzeit erreichten wir die 70 Kilometer nördlich gelegene Stadt.
Wieder standen (insgesamt sechs) Tempel auf dem Programm, die aber im Gegensatz zu den heiligen Stätten in Chiang Mai und Bangkok nicht mit Gold und Edelsteinen bekleidet waren. Stattdessen erinnerten die vielen, über die Stadt verteilten Anlagen eher an die Ruinen des Forum Romanum - nur eben nicht mit römischer, sondern mit thailändischer, burmesischer und Khmer-Architektur. Denn die ehemalige Metropole Südostasiens wurde im 18. Jahrhundert von den Burmesen massiv zerstört und später nur bedingt wieder rekonstruiert.
Unser erst Halt war der Tempel Wat Yai Chai Mongkon. Eine mehr als 600 Jahre alte Tempelanlage, in der heute zahlreiche Figuren des meditierenden Buddha aufgereiht sind. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter zum Tempel Wat Mahathat, dem früheren rituellen Zentrum Ayutthayas. Die Zerstörung durch die burmesischen Eroberer wurde hier besonders deutlich durch die abgeschlagenen Köpfe der Buddha-Figuren. Nur ein Buddha-Kopf war noch vorzufinden - umwachsen von einem alten Baum
Wie schon gestern im Wat Po, konnten wir im Wat Lokaya Sutharam einen weiteren liegenden Buddha betrachten, der aber ungeschützt auf einer Wiese lag. Er ist mit etwas mehr als 42 Metern Länge und acht Metern Höhe der viertgrößte Buddha Thailands, war im Gegensatz zu jenem des Vortages aber nicht vergoldet, sondern bestand allein aus Ziegeln und Mörtel. Der vierte Stop war der Wat Phu Khao Thong, dessen 80 Meter hoher Chedi dadurch auffiel, dass der Sockel im birmanischen und die Spitze im thailändischen Stil errichtet worden war.
Nach so viel kulturellen und architektonischen Impressionen - bei gleichzeitig erdrückender Hitze - hatten wir uns das Mittagessen redlich verdient. Dabei wurde uns in einem Restaurant Thai Food serviert. Glücklicherweise war der Schärfegrad den Touristen angepasst, also nicht scharf. Es gab Reis, Gemüse, Hähnchen und Omlett.
Gut gestärkt ging es zur nächsten Tempelanlage: Wat Phra Sri Sanphet. Dabei handelt es sich um den alten Königspalast, weshalb er als größter und schönster Wat in Ayutthaya gilt. Wie auch der Grand Palace diente er primär royalen Zeremonien, sodass auch hier ausnahmsweise keine Mönche wohnten. Heute ist auch dieser Tempel ein gigantische Ruine, wobei die drei Chedis im Zentrum der beeindruckenden Anlage noch gut erhalten waren. Die Mauern wiesen indes westliche Elemente auf.
Abschließend bewunderten wir im Wat Phanan Choeng einen vergoldeten sitzenden Buddha, der mit 19 Metern zu den größten des Landes zählt, ehe es um kurz nach 14 Uhr zurück nach Bangkok ging. Der überhitzte Van kam dem Feierabendverkehr zuvor und somit waren wir um 16 Uhr wieder im Hotel, geprägt von vielen interessanten Eindrücken an einem weiteren - und letzten - heißen südostasiatischen Tag.
Früh aufstehen heißt es übrigens auch morgen, denn um 08:55 Uhr fliegt unsere Finnair-Maschine nach Helsinki!